Bee IT News

News von Bits und Bees

10. Dezember 2024

So machen Sie ihr Personal fit in Sachen IT-Sicherheit – auch die nicht-technischen Mitarbeitenden

 

 

Ein einziger Mausklick kann ausreichen – und das ganze Unternehmen und seine kompletten Firmendaten sind in Gefahr. Keine ungewöhnliche Ausnahme (mehr), sondern eine tägliche Gefährdung! Besonders mittelständische Firmen sind oft das Ziel von Hackerangriffen durch Phishing und ähnliche Methoden. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie wirksame Schulungen zur IT-Sicherheit für fachfremde Angestellte entwickelt werden können, um Ihr Unternehmen optimal abzusichern.

Stellen Sie sich vor, ein gewöhnlicher Arbeitstag wird abrupt durch eine Sicherheitswarnung unterbrochen: Ein unachtsamer Klick auf einen manipulierten Link und schon sind vertrauliche Unternehmensinformationen in Bedrohung. Solche Situationen sind kein abwegiges, fiktives Worst-Case-Szenario, sondern omnipräsent. Gerade für mittelständische Unternehmen im DACH-Raum, die oft über begrenzte IT-Ressourcen verfügen, ist der Faktor Mensch in der Cyber-Sicherheit von entscheidender Bedeutung. Eine wirksame Schulung der Mitarbeitenden – insbesondere jener ohne IT-Kenntnisse – kann hier den ausschlaggebenden Faktor machen. Dieser Beitrag erläutert, wie solche Schulungen konzipiert werden sollten, um nachhaltige Sicherheitskompetenz zu verbessern und Ihr Unternehmen bestmöglich gegen Cyberangriffe zu schützen.

 

Warum IT-Sicherheitsschulungen für jedes Team-Mitglied unerlässlich sind

IT-Sicherheit ist keinesfalls nur Aufgabe der IT-Abteilung! Jeder Mitarbeitende – losgelöst von seiner Position oder seinem technischen Wissen – spielt eine entscheidende Rolle im Schutz des Unternehmens vor Cyberangriffen. Phishing-Angriffe, schwache Passwörter oder unachtsames Verhalten können gravierende Sicherheitslücken verursachen. Daher ist es unabdingbar, dass alle Beschäftigten ein grundlegendes Verständnis für IT-Sicherheitsmaßnahmen entwickeln.

Dies beginnt mit der Sensibilisierung für die gängigsten Bedrohungen und reicht bis zur Umsetzung bewährter Sicherheitspraktiken im Berufsalltag. Nur ein gut geschulter Mensch ist in der Lage, mögliche Gefahren frühzeitig zu identifizieren und entsprechend zu handeln. Schulungen und regelmäßige Auffrischungskurse spielen hierbei eine kritische Rolle, um das Wissen auf dem neuesten Stand zu halten und das Verständnis für IT-Sicherheit im gesamten Unternehmen zu stärken. Unter dem Strich trägt jeder Einzelne durch umsichtiges Verhalten und Achtsamkeit dazu bei, die Sicherheitskultur im Unternehmen zu stärken und die Risiken von Cyberbedrohungen zu reduzieren.

Im März hat der Security-Insider in einem Bericht getitelt: „Warum normale Schulungsprogramme für die IT-Security nicht funktionieren“. Laut dem Bericht lägen „die wichtigsten Gründe für ein Scheitern der meisten Schulungsprogramme“ in „mangelhafter Planung“ und „keiner hinreichenden Vorbereitung“, was dazu führe, dass „die Mitarbeiter dann viel zu viele Informationen erhalten, die kaum zielgerichtet verarbeitet und angewendet werden können“ (Quelle: security-insider.de). 

Damit Sie in Ihrem Unternehmen solche Fehler nicht machen, haben wir im Folgenden unsere wichtigsten Empfehlungen aufgelistet, die für die Durchführung von sinnvollen IT-Security-Trainings in Ihrem Betrieb, speziell für Nicht-ITler, essentiell sind.

 

Grundlagen der IT-Sicherheit: Ein verständlicher Einstieg

Der erste Schritt in einer Schulung sollte immer die Einführung grundlegender IT-Security-Grundlagen sein. Dazu gehören verschiedene wichtige Bereiche, die den Mitarbeitenden nähergebracht werden müssen, um ein umfassendes Bewusstsein zu entwickeln.

Phishing und Social Engineering: Mitarbeiter:innen sollten erkennen können, was Phishing-Versuche sind und wie sie funktionieren. Dabei handelt es sich um manipulative Bemühungen, sensible Informationen zu beschaffen, indem man sich als seriöse Person ausgibt. Ein Beispiel wäre eine E-Mail, die offensichtlich von der IT-Abteilung des Unternehmens gesendet wurde und zur Eingabe von Zugangsdaten auffordert. Beispiele von Phishing-Nachrichten können dabei sehr lehrreich sein und den Team-Mitgliedern helfen, die häufigen Merkmale solcher Attacken zu identifizieren, wie etwa Grammatikfehler, seltsame Absenderadressen oder verdächtige Links.

Passwortsicherheit: Die Wichtigkeit robuster Kennwörter und die Verwendung von Passwort-Managern sollte erläutert werden. Viele Personen verwenden immer noch einfache und leicht zu durchschauende Passwörter oder benutzen dasselbe Kennwort für mehrere Konten. Schulungen sollten daher auf grundlegende Regeln wie die Nutzung umfangreicher, komplexer Kennwörter eingehen und den Vorteil von Passwort-Managern aufzeigen, die dabei unterstützen, individuelle Passwörter für jede Anwendung zu erstellen und zuverlässig zu verwalten. Zudem sollte auf die Notwendigkeit der wiederkehrenden Kennwortanpassung und die Gefahren des Weitergebens von Kennwörtern hingewiesen werden.

Sicherer Umgang mit mobilen Geräten: Mobile Geräte sind oft Schwachstellen für Cyberkriminelle. Tipps zum sicheren Gebrauch und zur Sicherung von Mobilgeräten sind daher unerlässlich. Mitarbeiter sollten über die Gefahren informiert werden, die mit dem Verlust oder Diebstahl von Mobilgeräten verbunden sind, und lernen, wie sie ihre Geräte durch Zugangscodes, biometrische Schutzmechanismen und Datenverschlüsselung schützen können. Darüber hinaus sollten sie auf die Gefahren von unverschlüsselten WLAN-Verbindungen hingewiesen werden und erfahren, wie sie durch die Nutzung von VPNs ihre Informationen schützen können.

Kontinuierliche Software-Updates und die Installation von Sicherheits-Apps sind ebenfalls wichtige Schritte, um mobile Geräte sicher zu halten.

Diese grundlegenden IT-Sicherheitskonzepte formen die Basis, auf dem zusätzliche Schulungsinhalte aufbauen können. Durch die Weitergabe dieses Wissens wird gewährleistet, dass alle Angestellten, unabhängig vom technischen Hintergrund, ein solides Bewusstsein der zentralen Sicherheitspraktiken aufbauen und in der Lage sind, Bedrohungen frühzeitig zu identifizieren und zu unterbinden. Dies ist ein wichtiger Step, um das gesamte Unternehmen vor Cyberbedrohungen zu sichern und eine Kultur der IT-Sicherheit zu etablieren. Es empfiehlt sich, durch Befragungen und Prüfungen die Leistungsstände der einzelnen Mitarbeiter zu bewerten und die Schulungsmaßnahmen an den Wissensstand und an das Gefährdungspotential der Stelle innerhalb des Unternehmens anzupassen.

 

Interaktive IT-Sicherheitsschulungen: Lernen durch Erfahrung

Theoretisches Wissen ist schön und gut, aber gemäß Erfahrung führt praxisorientiertes Training zu einem fundierteren und dauerhaften Verständnis. Wie auch der Security-Insider plakativ formuliert: „IT-Security-Schulungen sollen nicht nur Spaß machen, sondern auch mundgerecht aufbereitet sein. Die Mitarbeiter verlieren schnell das Interesse, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Zeit verschwendet wird“ (Quelle: security-insider.de).

Interaktive Schulungsmethoden haben sich in diesem Bereich als äußerst effektiv gezeigt. Eine der wirkungsvollsten Methoden ist die Durchführung von simulierten Phishing-Angriffen. Diese Simulationen erlauben es den Mitarbeitenden, in einer sicheren Umgebung zu erleben, wie ein Phishing-Angriff aussehen könnte. Durch das wiederholte Anwenden solcher Phishing-Simulationen lernen die Angestellten, potenzielle Bedrohungen effektiver zu erkennen und fördern ein verstärktes Bewusstsein für verdächtige E-Mails und Mitteilungen. Diese handlungsorientierten Erlebnisse stärken die Kompetenz, im Notfall angemessen zu handeln und vermeiden so schwere Sicherheitslücken.

Neben den Simulationen sind Workshops und Rollenspiele eine wertvolle Gelegenheit, realistische Situationen zu simulieren. In diesen interaktiven Sitzungen können Angestellte nicht nur theoretische Kenntnisse umsetzen, sondern auch im Team Lösungen entwickeln und erproben, wie sie im realen Szenario effektiv vorgehen würden. Solche Workshops fördern nicht nur das persönliche Wissen, sondern auch die Zusammenarbeit und Absprache innerhalb des Mitarbeiterkreises, was im Ereignis eines tatsächlichen Sicherheitsvorfalls von unschätzbarem Wert ist.

Eine weitere effektive Methode ist der Gebrauch von Online-Trainingsplattformen. Diese E-Learning-Plattformen bieten flexible Lernmethoden und können individuell an den Wissensstand und die Anforderungen der Mitarbeiter angepasst werden. Mit interaktiven Modulen, Videos und Quizzen können die Teilnehmenden in ihrem eigenen Tempo lernen und das Gelernte sofort anwenden. Die Online-Systeme ermöglichen es zudem, den Fortschritt zu verfolgen und bei Bedarf spezifische Wiederholungen oder Vertiefungen zu implementieren.

Durch den Einsatz praxisorientierter Trainingsmethoden wird das theoretische Wissen nicht nur weitergegeben, sondern auch praktisch erprobt und gefestigt. Dies führt zu einem fundierteren Wissen und einer größeren Motivation, das Erworbene im Alltag umzusetzen. Letztendlich tragen solche praktischen Trainings wesentlich dazu bei, die IT-Sicherheit im Unternehmen nachhaltig zu stärken und die Beschäftigten auf die Anforderungen der digitalen Welt vorzubereiten.

 

Erfolg messen: Methoden zur Überprüfung von IT-Sicherheitsschulungen

Der Nutzen von Security-Trainings muss kontinuierlich überprüft werden, damit diese up-to-date bleiben und ihre Wirkung nicht verlieren. Dies kann durch verschiedene Methoden geschehen: Wiederkehrende Befragungen und Rückmeldegespräche helfen zum Beispiel, die Effizienz der Schulungen zu beurteilen und Optimierungsmöglichkeiten zu identifizieren. Eine Auswertung der gemeldeten Sicherheitsvorfälle im Vorher-Nachher-Vergleich der Schulungen kann Einblick darüber geben, ob die Initiativen greifen. Durch Kurztests und Fragerunden können die Lernfortschritte der Teilnehmenden wiederkehrend gemessen werden.
Was klar ersichtlich ist: Wirksame Security-Trainings für nicht-IT-affine Mitarbeitende sind für den Schutz eines Betriebs unerlässlich. Durch klare Erklärung grundlegender Konzepte sowie praxisnahe und interaktive Schulungsmethoden kann eine nachhaltige Sicherheitskultur im Betrieb etabliert werden. Mittelständische Unternehmen im deutschsprachigen Raum sollten diese Trainings als integralen Bestandteil ihrer Schutzstrategie betrachten und kontinuierlich daran tätig sein, die IT-Sicherheit zu optimieren.

Für nähere Details oder eine individuelle Unterstützung zur Einführung von Security-Trainings in Ihrem Betrieb, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.