Das Cybersecurity-Unternehmen Hornetsecurity wird vom US-amerikanischen Cybersecurity-Giganten Proofpoint übernommen. Das teilten die beiden Unternehmen in Pressemitteilungen mit. Der Wert der Übernahme beläuft sich Schätzungen zufolge auf über eine Milliarde US-Dollar und markiert eine der wichtigsten Übernahmen auf den europäischen IT-Security-Markt.
Hornetsecurity ist ein deutsches Cyber-Sicherheits-Unternehmen mit Sitz in Hannover, das sich als einer der führenden Anbieter für E-Mail-Security-, Backup- und Compliance-Lösungen für Microsoft 365 etabliert hat. Der Fokus liegt dabei auf deutschen und europäischen KMU, insgesamt zählt Hornetsecurity ca. 125.000 Unternehmenskunden. Vertrieben und betreut werden die Produkte des Unternehmens durch ein Netzwerk aus über 12.000 Managed Service Providern. Bislang konnte Hornetsecurity bei vielen Kunden auch durch die Tatsache punkten, dass es sich um ein deutsches Unternehmen handelt, was im globalen IT-Markt eine Besonderheit darstellt. Mit der Übernahme durch Proofpoint liegen zumindest die Zügel nun in US-amerikanischer Hand.
Hornetsecurity soll weiterhin als eigenständige Marke und Organisation innerhalb der Proofpoint-Gruppe agieren, auch das Management um CEO Daniel Hofmann soll bleiben.
Proofpoint, seit 2021 Teil der US-Investmentgesellschaft Thoma Bravo, ist einer der weltweit führenden Anbieter von Lösungen zur IT-Security für Enterprises, besonders im Fokus stehen Angebote für Threat Intelligence, Data Loss Prevention und Security Awareness Trainings. Für Proofpoint soll der Zukauf von Hornetsecurity das Angebotsspektrum innerhalb der Gruppe erweitern und die Marktposition im europäischen Markt stärken, außerdem sieht Proofpoint die Ergänzung des Angebote auf KMU als Vorteil.
Für deutsche KMU die Lösungen von Hornetsecurity nutzen, hat die Fusion vorerst keine Auswirkungen. Auf längere Sicht ist jedoch mit einer engeren Verzahnung der Produkte von Hornetsecurity und Proofpoint zu rechnen. Was die Zukunft also für bestehende Kunden bedeutet, lässt sich noch nicht konkret abschätzen. Kritiker bemängeln jedoch jetzt schon die sinkende digitale Unabhängigkeit Europas, da ein etablierter europäischer Big Player in der Branche in US-amerikanische Hand gerät. Besonders in Bezug auf Datenschutz entstehen hier mulmige Gedanken.